Protokoll der Sitzung vom 31.08.2018

(Beifall bei der SPD und bei der LINKEN)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Verein Miteinander ist für die AfD und ihre rechtsextremen Verbündeten nur ein Mosaikstein.

(Oh! bei der AfD - Zuruf von Tobias Rausch, AfD)

In Wahrheit richten sich Ihre Attacken gegen alle Andersdenkenden, gegen alle Demokratinnen und Demokraten.

(Robert Farle, AfD: Bei Ihnen ist das genau so! Genau so! Wer Ihren Müll nicht glaubt, der wird angegriffen!)

Dagegen müssen wir als wehrhafte Demokraten zusammenstehen und müssen zusammenhalten. - Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall bei der SPD, bei der LINKEN und bei den GRÜNEN)

Es gibt mehrere Wortmeldungen. Zuerst Herr Poggenburg.

Eine Kurzintervention, bitte. - Sehr geehrte Frau Abg. Pähle, Sie haben mehrmals die Zivilgesellschaft angesprochen, was ich gut finde. Abgesehen von dem einen oder anderen Chaoten war es eben die Zivilgesellschaft, die in Chemnitz auf der Straße war, ob Ihnen das passt oder nicht. Das war die Zivilgesellschaft. - Danke.

(Beifall bei der AfD)

Herr Poggenburg, wenn Menschen über den gewaltsamen Tod eines Menschen trauern

(André Poggenburg, AfD: Protestieren!)

- trauern! -

(André Poggenburg, AfD: Protestieren! - Dr. Falko Grube, SPD: Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn, was Sie da rufen, Herr Poggenburg!)

dann finde ich das nachvollziehbar.

(André Poggenburg, AfD: Protestieren!)

Aber wenn nicht nur ein paar Chaoten, sondern große Gruppen durch eine Stadt ziehen mit Aufrufen wie „Tötet sie!“, „Ausländer raus!“ und den Hitlergruß zeigen, dann hat das weder

(Zuruf von André Poggenburg, AfD)

mit Zivilgesellschaft noch mit Trauer oder mit irgendetwas zu tun. Das ist Provokation und der Versuch, die Muskeln spielen zu lassen, um zu sehen, ob der Staat noch in der Lage ist, dem etwas entgegenzusetzen.

(André Poggenburg, AfD: Der Messer- stecherei!)

Ich finde es gut, dass sich die Polizei an dieser Stelle jetzt auch Unterstützung aus den anderen Bundesländern geholt hat, um zu zeigen, dass für eine solche Hetze auf der Straße kein Platz ist.

(Beifall bei der SPD, bei der LINKEN und bei den GRÜNEN - Zustimmung von Minis- terin Petra Grimm-Benne und von Ministe- rin Prof. Dr. Claudia Dalbert)

Jetzt Frau von Angern.

Vielen Dank, Herr Präsident. - Frau Dr. Pähle, erst noch einmal Danke dafür, dass Sie sich eben auch noch einmal ganz klar gegen diese rechte Hetze und vor allem auch gegen diese provozierte Selbstjustiz ausgesprochen haben.

(Unruhe bei der AfD)

Ich habe eine Frage: Habe ich Ihre Rede richtig verstanden, wenn ich zu dem Schluss komme, dass Sie als SPD-Fraktion Ihre Ministerin und damit auch Ihre Landesregierung dahingehend unterstützen, dass der im Haushaltsentwurf stehende Ansatz für den Verein „Miteinander e. V.“ in dieser Höhe nicht herabgesetzt wird? Und werden Sie sich als Fraktion dafür auch entsprechend stark positionieren?

Bitte.

Wie Herr Szarata schon sagte, ist der Haushalt noch nicht beschlossen. Das wird am Dienstag im Kabinett passieren. Danach werden wir, wie alle Abgeordneten auch, diesen Haushalt zugeleitet bekommen. Wir werden Augenmerk haben auf diesen Bereich, aber auch auf den gesamten Bereich der Demokratieförderung. Der Verein „Miteinander e. V.“ ist für uns an dieser Stelle besonders wichtig, ohne Frage.

Wir wollen auch, dass die Arbeit des Vereins in gleicher Weise, in gleicher Qualität fortgeführt werden kann.

(André Poggenburg, AfD: Das ist keine Qualität! - Unruhe bei der AfD)

Dann sind wir bei dem nächsten Fragesteller. Das ist der Abg. Herr Farle.

Das ist eine Intervention.

Erstens. In Chemnitz ist auf bestialische Art und Weise ein junger Mann mit zwei Dutzend Messerstichen in den Rücken ermordet worden, wie man jemanden nur abschlachten kann. Das war ein bestialischer und brutaler Mord! Und dagegen sind 10 000 Menschen und mehr auf die Straße gegangen. Das war kein rechter Mob. Das waren Bürgerinnen und Bürger unseres Landes, auch wenn unsere Medien völlig falsch berichtet haben.

(Beifall bei der AfD - Zuruf von Andreas Steppuhn, SPD)

Zweitens. Die AfD hat nicht dazu aufgerufen, an dieser Veranstaltung am Montag teilzunehmen, weil wir genau wussten - -

(Ministerin Petra Grimm-Benne: Doch! Die NRW-AfD hat aufgerufen, daran teilzuneh- men! - Unruhe bei der LINKEN)

- Nein, die AfD hat nicht dazu aufgerufen. Dann machen Sie sich schlau.

(Zurufe von der LINKEN und von der SPD - Unruhe bei der AfD)

Die AfD hat am Montag nicht dazu aufgerufen, daran teilzunehmen, weil wir wussten, dass aus dem linken Spektrum wieder Leute dorthin kommen, die einen Hitlergruß provozieren und - -

(Beifall bei der AfD - Lachen bei der LIN- KEN - Zuruf von Cornelia Lüddemann, GRÜNE)

Ich habe es gesehen. Es gibt ein Video,

(Lachen bei der und Zuruf von der LINKEN - Unruhe bei der AfD)

das dies exakt nachweist. Derselbe Mann, der diesen Hitlergruß mehrfach vor Fernsehkameras gemacht hat, war hinterher in dem linken Antifablock verschwunden.

(Zuruf von Dr. Falko Grube, SPD - Unruhe bei der LINKEN)

Drittens; das ist das Entscheidende.

(Unruhe bei der AfD und bei der LINKEN - Zurufe von der SPD)

Sie tragen mit Ihrer falschen Berichterstattung und Darstellung immer nur dazu bei, Vorurteile, Hass und Hetze gegen die AfD zu schüren. Damit treiben Sie aber die Wählerstimmen genau in unsere Richtung, weil die Menschen in diesem Land es satt haben, an der Nase herumgeführt zu werden.

(Beifall bei der AfD - Zurufe von der AfD: Jawohl! - Unruhe bei der LINKEN)

Sie können reagieren, aber Sie müssen nicht.

Herr Farle, ich weiß, dass es in der Aufregung immer schwer fällt, genau zuzuhören.

(Robert Farle, AfD: Ich habe zugehört!)