Meta Janssen-Kucz
Sitzungen
17/5
17/6
17/8
17/10
17/11
17/12
17/13
17/17
17/19
17/21
17/22
17/23
17/24
17/25
17/26
17/27
17/29
17/30
17/33
17/35
17/36
17/37
17/39
17/40
17/41
17/43
17/45
17/46
17/47
17/52
17/53
17/57
17/60
17/61
17/63
17/65
17/70
17/71
17/72
17/73
17/75
17/78
17/80
17/82
17/84
17/87
17/88
17/89
17/94
17/96
17/98
17/99
17/100
17/101
17/102
17/105
17/106
17/109
17/110
17/114
17/115
17/116
17/118
17/119
17/120
17/122
17/123
17/124
17/131
17/138
17/139
Letzte Beiträge
Leev Vörsitter, leev Bernd! Leev Froolüü! Leev Mannlüü! Egentlik bün ik ganz blied, dat dat gelungen is vandaag, en Andrag van all veer Fraktionen up Padd to brengen, un dat wi de hier ok vandaag besluten doot. Daar sitt natürlich wirklich vööl Arbeid achter. Aver ik glööv, wat Godes is, dat wi daarmit düdelk maken: De Politik will dat Nederdüütske - nett as dat Saterfreeske, aver ok anner Minderheitenspraken wieder stönen un wieder vöranbringen. Ik glööv, dat is einfach wat ganz wichtig is.
Ik finn good - Ulf un ik, wi sünd us ja faken nich ganz enig oder minner as enig -, dat wi in disse Saak wirklich an een dicken Tau trecken doot. Ik glööv, nur so köönt wi dat tosamen henkriegen, dat dat ok wirklich wat word.
Wi treckt an disse Tau ok tosamen mit de Heimatbund - mit de Geschäftsföhrerin Julia Schulte to Bühne - un all hör Mitstrieders hier in Nedersassen. Daarto hören aver ok uns Landskuppen; daarto höört vör allem uns Oostfreeske Landskupp mit hör Plattdüütsk-Büro. Aver, wat noch vööl, vööl wichtiger is, all de Minsken, de in ’t Leven staht, de arbeiden gaht, de in de Kinnertuun, de in de Scholen, de in ’t Krankenhuus, in de Oldenpleeg up Tour sünd un för de dat ganz normaal is, dat se in hör Herkunftsspraak mit de Minsken, mit de se wat to doon hebbt, proten. Denn so leevt en Spraak.
Daar fangt dat egentlik an, waar dat all wat sturer word. Ik bruuk bloß mi ankieken - mit good 50, segg ik jetzt maal -: Irgendwennehr kummt de Rent, un de Rent kummt in fiev bit teihn Jahr. Dann fallen disse Minsken, de Plattdüütsk - hör Minderheitenspraak - wirklich as Moderspraak upsogen hebbt, weg. Deshalb, glööv ik, is dat ok so nödig, dat wi dit jetzt wirklich tosamen so up d‘ Padd brengen doot un tosamen Stappke för Stappke gaht. Nur so kriegt wi dat an ’t Enn wirklich hen, dat disse Spraak lebendig blieven deit.
Daarbi liggt mi wirklich ziemlich an ’n Harten - dat hebbt wi, glööv ik, in den leste Jahren ganz good up Padd brocht -, dat immer mehr Lüü Lüst up Spraak - also up Plattdüütsk - hebbt, dat dat ok ganz junge Minsken sünd - nich bloß uns Slag oder mien Slag, segg ik jetzt maal -, dat daar ok so Ideen as PLATTart, Plattsounds un „Rock op Platt“ up Padd brocht worden sünd un dat dat de Minsken wirklich freien deit. Dat kummt wirklich an.
Mit uns Andrag willen wi, dat Nederdüütsch in de Sekundarberiek I un II an utsöcht Scholen as en egen Sprakenfack, dat ok för Prüfungen Bedüden hett, irgendwennehr up Padd is. Daarmit setten wi richtig dicke Footstappen.
Aver ik segg ok maal ganz ehrlich - Ulf hett dat ok seggt -: Dat köönt wi nich eenfach so besluten - daarför bruukt wi, dat dat Mestersut-, aver ok -wiederbilden vörankomen deit. Dat maken wi ok. De fallen ja nich eenfach van ’n Himmel runner. Wi bringen de Mesterut- un -wiederbilden vöran.
Leev Lüü, uns geiht dat wirklich tosamen daarüm, dat wi dat na vörn bringen doont. Ik glööv, dat is good, in Saken Bildungsupdrag hier mal so tosamen wat na vörn to bringen. Dat helpt junge Lüü ok in de ganze Beritt, de man vandaag so neeimodisch „Sozialkompetenz“ nöömt.
De Stöön van Minderheiten- un Regionaalspraken - of Platt, of Saterfreesk, of Romanes - is
daarüm van Belang. Dat mutt uns all an ’n Harten liggen und deit dat ja ok.
Ik denk, dat gellt för uns all, för elke van uns: Moderspraak is ganz wat Besünners.
Besten Dank an disse Stee ok noch maal an all Mitstrieders, ok in de Ministerien, an Jo all, dat Ji uns hulpen hebbt, dat hier uns lüttje Stappkes all wat groter worden un dat de Spraak lebendig blifft.
Besten Dank.
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich habe gerade gesagt: Dat is nich so ganz einfach, na Angelika und na Klaus-Peter to proten und noch maal up dat Thema torüggtokomen. Aber ich glaube, heute ist ein ziemlich besonderer Tag. Heute gelingt es uns, einen wirklich umfassenden Katastrophenschutz rund um die niedersächsischen Atomanlagen auf den Weg zu bringen, und wir tun das gemeinsam. Wir setzen damit in Niedersachsen umfassend die Empfehlungen der Strahlenschutzkommission um und ziehen damit die Lehren aus den bitteren mensch- und umweltzerstörenden Erfahrungen in Fukushima 2011.
Der Katastrophenschutz ist keine konkret abgrenzbare Aufgabe der Gefahrenabwehr wie der Brandschutz oder die Verbrechensbekämpfung. In Niedersachsen sind die Landkreise und kreisfreien Städte mit ihren Katastrophenschutzbehörden dafür zuständig. Sie sind verantwortlich für die planerische Vorbereitung und die Bekämpfung der Katastrophen vor Ort. Diese Aufgaben erledigen unsere Landkreise und kreisfreien Städte mit Bravour. Sie stellen sich immer wieder neuen Herausforderungen, immer in enger Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen vor Ort. Danke dafür an alle Hauptamtlichen, aber auch an alle ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und an die, die das vor Ort organisieren und koordinieren!
Bei Großschadenslagen, bei denen es besonders auf massiven Personaleinsatz ankommt, wie bei Sturmfluten oder Überschwemmungen und auch - Klaus-Peter Bachmann hat es gesagt - bei der Waldbrandbekämpfung, wird deutlich, dass es sich hier um ein kompliziertes Organisationsprinzip handelt, das im Katastrophenfall von null auf hundert funktionieren muss. Das ist wirklich eine organisatorische Herkulesaufgabe.
Am 19. Januar haben wir die Anhörung im Innenausschuss durchgeführt, auch unter dem Eindruck der Hochwasser- und anderer Ereignisse. Dort haben die kommunalen Spitzenverbände sehr deutlich Regelungen eingefordert, um die Landkreise mit atomaren Anlagen im Falle eines Falles zu unterstützen.
Ich glaube, wir sind gemeinsam genau den richtigen Weg gegangen. Dazu gehört der wichtige Aspekt, die Schulung und Ausbildung von Personal, das in Notfallsituationen tätig werden muss, deutlich zu verstärken. Ebenso werden zukünftig externe Notfallpläne und ihre Anschlusspläne in angemessenen Zeiträumen, spätestens nach drei Jahren, überprüft und erprobt.
Zukünftig werden die Evakuierungsradien rund um kerntechnische Anlagen vergrößert. Das bedeutet, dass die bisherige Zentralzone von bisher 2 km auf 5 km erweitert. Sechs Stunden nach einem Reaktorunglück muss dieser Bereich evakuiert sein. Ebenso wird die Mittelzone auf 20 km verdoppelt und muss nach 24 Stunden menschenleer sein. Auch die Außenzone wird auf 100 km verdoppelt, und die Menschen in der Außenzone müssen mit Jodtabletten versorgt werden. All das haben wir in den Gesetzentwurf aufgenommen.
Wir haben, wie eingangs gesagt, weitere Standorte mit kerntechnischen Anlagen - wie Gorleben, die Asse oder Schacht Konrad - und auch die Zwischenlager - z. B. Unterweser - in die niedersächsische Katastrophenschutzplanung aufgenommen. Das war eine Forderung der betroffenen Kommunen und deren Bürgerinnen und Bürger, der wir uns gerne angeschlossen haben, und sorgen damit im Katastrophenfall für ein neues Sicherheitsniveau für Mensch und Umwelt.
Dann sei mir noch ein Satz zu dem erlaubt, was wir neu gemacht haben. Bis jetzt hat ja immer ein interministerieller Krisenstab als Berater Empfehlungen ausgesprochen. Wir haben jetzt eine kom
plett neue Zuständigkeit. Das Land übernimmt die Zuständigkeit weit über die alten AKW hinaus, das Land übernimmt die Kosten und erfüllt auch die technischen Voraussetzungen. Klaus-Peter hat das eben noch einmal dargestellt. Wir müssen zukünftig gemeinsam mindestens 6 Millionen Euro jährlich zur Verfügung stellen, damit wir das als Land gewährleisten können.
In diesem Sinne verabschieden wir heute ein gutes Gesetz für mehr Sicherheit für Menschen und Umwelt, für Niedersachsen. Danke. Ich sage auch Danke an die Kollegen, die dieses Gesetz gemeinsam mit auf den Weg gebracht haben, auch dafür dass wir in diesen Bereichen immer so intensiv gemeinsam gearbeitet haben und auch insgesamt eine gute Zusammenarbeit hatten. Danke, Angelika Jahns, danke, Klaus-Peter Bachmann, danke, Herr Fredermann, und danke, Jan-Christoph Oetjen!
Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wir alle wissen, dass wir seit dem 1. Januar 2012 ein Familienpflegezeitgesetz auf Bundesebene haben, das aber nur für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gilt.
Seit dem 1. Januar 2015 haben wir ein Gesetz zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf. Es ist in wesentlichen Punkten weiterentwickelt worden. Der wesentliche Punkt ist der Rechtsanspruch auf Familienpflegezeit. Uns von Rot-Grün liegen die Familie und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf am Herzen. Deshalb wollen wir das auf unsere Beamtinnen und Beamte ausdehnen.
Mit diesem Gesetzentwurf werden die Regelungen des Familienpflegezeitgesetzes systemgerecht entsprechend der Grundstrukturen der bundeseinheitlichen Regelungen eingeführt, wenn wir das Gesetz nach Beratung so beschließen. Darauf hoffe ich. Das ist ein weiterer und ganz wichtiger rot-grüner Baustein in Niedersachsen für mehr Gerechtigkeit und Chancengleichheit für alle.
Ganz wichtig ist auch: Wir schaffen damit einen Gleichklang von Tarif- und Beamtenrecht. Mit dem Gesetz regeln wir auch die Höchstaltersgrenze für die Einstellung in das Beamtenverhältnis. Das war
bisher in einer Verordnung geregelt. Mit der neuen Regelung schaffen wir deutlich mehr Rechtssicherheit. Die europarechtlichen Vorgaben zum Verbot der Altersdiskriminierung fordern von uns, den parlamentarischen Gesetzgeberinnen, die Festlegung und Ausgestaltung beamtenrechtlicher Höchstaltersgrenzen.
Wichtig ist die Erhöhung der Einstellungsaltersgrenze in der niedersächsischen Laufbahnverordnung aufgrund von Pflege- und Betreuungszeiten. Damit schaffen wir ebenfalls mehr Chancengleichheit vor allem für Frauen, die immer noch überwiegend für Betreuung und Pflege in den Familien zuständig sind. Diese neue Regelung wird sich positiv auf Familien auswirken.
Ebenso wichtig ist - die Ministerin hat das eben erwähnt - § 83 a, in dem die Übernahme des Schmerzensgeldanspruchs durch den Dienstherrn ab einem Mindestbetrag von 250 Euro geregelt wird. Diese Ansprüche soll das Land zukünftig übernehmen. Damit decken wir zukünftig vor allem Ansprüche aufgrund gewalttätiger Angriffe gegenüber Beamten und Beamtinnen ab. Eigentlich ist das alles durch die Unfallfürsorge im Niedersächsischen Beamtenversorgungsgesetz geregelt. Etwa ist dies durch einen Ausgleich bei materiellen und immateriellen Schäden gedeckt. Wir geben z. B. ein zinsloses Darlehen, und, und, und. Dazu will ich jetzt keine weiteren Ausführungen machen.
Der Knackpunkt ist: Leider bleibt die betroffene Person anschließend auf sich selbst gestellt. So kann Schmerzensgeld aufgrund von Zahlungsunfähigkeit des Schuldners nicht bei der betroffenen Person ankommen. Mit der vorgesehenen Erfüllungsübernahme des Schmerzensgeldanspruchs bauen wir unsere Fürsorgepflicht aus. Ich glaube: Das ist richtig und gut so. Das hilft den betroffenen Beamtinnen und Beamten sowie ihren Familien.
Ich freue mich bzw. wir freuen uns auf die Gesetzesberatung. Ich hoffe wie die Ministerin, dass das zügig geht und dass es uns gelingt, die Verbesserungen für Beamtinnen und Beamte sowie für ihre Familien zeitnah auf den Weg zu bringen und damit auch für mehr Rechtssicherheit zu sorgen.
Danke schön.
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Im August letzten Jahres haben wir in unserem rot-grünen Antrag deutlich gemacht, dass wir konsequent gegen gefährliches Verhalten im Straßenverkehr eintreten und vorgehen wollen.
Im vergangenen Jahr starben wieder 3 200 Männer, Frauen und Kinder im Straßenverkehr. Auch wenn die Zahl der Opfer abnimmt, ließen sich sehr viele Fälle allein durch Beachtung der Geschwindigkeitsvorschriften vermeiden. Rasen, zu dichtes Auffahren und Drängeln sind weiterhin die größten Gefahren auf unseren Straßen.
Wichtig ist uns und Innenminister Boris Pistorius, dass unsere Straßen sicherer werden
und dass die Zeiten der Ordnungswidrigkeiten im Verkehrsrecht vorbei sind. Rasen und Drängeln im Straßenverkehr sind keine Kavaliersdelikte.
Für mich ist absolut nicht nachvollziehbar, warum Rasen und illegale Rennen auf öffentlichen Straßen, auf denen die Straßenverkehrsordnung gilt, bisher als Ordnungswidrigkeiten und eben nicht als Straftaten geahndet wurden.
Bei den illegalen Autorennen ist es noch heftiger. Sie sind illegal, aber die Teilnahme daran wird nur mit einem Bußgeld von 400 Euro und/oder drei Monaten Fahrverbot geahndet - eben weil das nur eine Ordnungswidrigkeit ist.
Der Bundesrat hat unsere Initiative im September 2016 aufgenommen und eine Gesetzesinitiative auf den Weg gebracht. Darin werden endlich Haftstrafen für Beteiligte an illegalen Autorennen vom Bundesverkehrsministerium eingefordert. Sie sollen bis zu zehn Jahren betragen, wenn jemand bei einem solchen Rennen schwer verletzt oder getötet wird. In den letzten Jahren haben diese illegalen Autorennen zugenommen. Dabei sind Menschen nicht nur schwer verletzt, sondern auch getötet worden.
Und das geschah nur für einen Kick sowie für das Ansehen in der Raser-Szene?
Wir alle haben im Februar ein Urteil der Berliner Richter verfolgt, durch das erstmals zwei junge Männer zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt wurden und durch das ihnen lebenslang der Füh
rerschein entzogen wurde. Diese jungen Männer haben billigend in Kauf genommen, dass Unbeteiligte getötet werden. Ihre PS-starken Autos haben diese Männer als gemeingefährliches Mittel eingesetzt.
Nächste Woche wird der Bundesgerichtshof dazu ein mit großem Interesse erwartetes Urteil über zwei andere Autoraser aus Köln sprechen. In diesem Fall wurde eine junge Radfahrerin getötet.
Trotz aller Aufforderungen - auch des Bundesrates - ist im Bundestag und im Hause Dobrindt wenig bis gar nichts passiert.
Jetzt haben die Grünen im Bundestag eine Gesetzesnovelle auf den Weg gebracht, die genauso wie Rot-Grün in Niedersachsen stärkere Strafen vorsieht. Uns ist wichtig, dass es dabei nicht nur um illegale Rennen geht, sondern auch um die alltägliche Raserei, wie ich eingangs deutlich gemacht habe.
Ganz wichtig ist, unsere Justiz in die Lage zu versetzen, die Autos von Rasern einzuziehen und ein Fahrverbot von bis zu zwölf Monaten Länge zu erteilen. Wir haben die Aufgabe, gerade Kinder und ältere Menschen vor diesen hemmungslosen Rasern zu schützen.
Empfindliche Strafen für sehr verkehrsgefährdendes Rasen tragen dazu bei, dass unsere Straßen ein Stück weit sicherer werden. Lassen sie uns den Antrag beschließen! Hören Sie auf mit Ihrer Abwehr! Lassen Sie uns weiter Druck aufbauen! Die Menschenleben sind es wert.
Danke schön.
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Was war das denn für eine Nummer?
Sagen Sie doch bitte erst einmal, ob Sie für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sind oder nicht!
Zweitens. Ich lebe schon in der realen Welt und nehme die ganz alltäglichen Sorgen und Ängste der Bevölkerung wahr. Und dazu gehören nun einmal die Sicherheit im Straßenverkehr sowie die Angst vor Rasern und vor Dränglern, aber auch vor illegalen Autorennen in der Stadt. Negieren Sie das bitte nicht!
Sie wissen genauso gut wie ich, welche Themen wir im Ausschuss beraten, wie wir arbeiten und wie wir an vielen Stellen auch gemeinsam arbeiten. Sie wissen, dass Rot-Grün z. B. einen Antrag zum Thema Wohnungseinbrüche in den Landtag eingebracht hat, den wir hier verabschiedet haben und der vom Bundesrat aufgenommen, bearbeitet und auch beschlossen wurde. Auch notwendige Änderungen in Sachen Opferschutz sind auf den Weg gebracht worden.
Machen Sie hier bitte nicht alles kaputt! Sagen Sie einfach einmal ganz klar, welche Position Sie einnehmen: Wollen Sie die Menschen auch im alltäglichen Leben schützen - ja oder nein?
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Im August hat der Kollege Helge Limburg diesen Antrag eingebracht. Sie haben nicht dazu geredet; das ist das eine.
Das andere ist, dass gerade wir diese Bundesratsinitiative auf den Weg gebracht haben. Der Arbeitsauftrag an den Bundesrat lautete ganz deutlich, für Rasen, für Drängeln, für zu dichtes Auffahren und damit auch für illegale Autorennen das Strafmaß anzuheben und auszudehnen.
Der Antrag ist nicht obsolet - nochmal in Ihre Richtung, Herr Fredermann. Diese Bundesregierung, allen voran Herr Dobrindt von der CSU, hat es trotz gegenteiliger Erklärungen bis heute nicht für nötig erachtet - bringen wir auf den Weg; O-Ton im Feb
ruar -, irgendetwas in Sachen Gesetz und Verschärfung vorzulegen.
Deshalb ist er noch genauso aktuell, weil wir Ihren CSU-Bundesverkehrsminister zum Jagen tragen müssen. Wir nehmen unseren Arbeitsauftrag ernst, und wir werden genauso für diesen Antrag stimmen.
Noch einen Satz zu den Ausschussberatungen: Weshalb wurden Anträge immer wieder von der Tagesordnung genommen? - Weil diese Opposition
meinte, aus jedem Zeitungsartikel eine Unterrichtung herleiten zu müssen.
Das hat dann ganz oft zur Folge, dass wir im gegenseitigen Einvernehmen Tagesordnungspunkte runternehmen und verschieben.
Wir können uns aber gerne im Innenausschuss über effizientes Arbeiten unterhalten. Wir sind dabei!
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Eines weiß ich: Sonne und Licht steigern das Wohlbefinden wirklich, sie steigern vor allem die Konzentration. Vielleicht sollte man doch - zumindest auf der rechten Seite - ein bisschen mehr frische Luft genießen.
Entschuldigung. Ich stelle jetzt gerne meine Frage.
Ich würde gern den Sachstand zum WeidemilchLabel wissen. Wie ist der aktuelle Sachstand in Sachen Weidemilch-Label, und wann ist mit einer Umsetzung zu rechnen?
Danke.
Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich glaube, diese drei Anträge machen deutlich, dass es ziemlich unterschiedliche politische Lagebewertungen zur Entwicklung der Einbruchskriminalität in Niedersachsen gibt. Das haben die Redebeiträge noch einmal deutlich gemacht, auch zu der Frage, was sich daraus ableitet.
An einem Punkt sind wir uns hoffentlich einig: Unsere Polizei in Niedersachsen leistet eine sehr gute Arbeit. Dafür noch einmal ein Dankeschön!
Meine Damen und Herren, es ist gut, dass Niedersachsen unter Rot-Grün verstärkt auf länderübergreifende Zusammenarbeit und Kooperation setzt. Dazu gehört natürlich auch die gemeinsame Entwicklung von Prognosesoftware. Dazu gehört auch der Austausch von Daten. Und dazu gehört, dass wir nicht meinen - wie zu Ihrer Regierungszeit -, dass Niedersachsen eine einsame Insel ist, auf der wir alles alleine gebacken kriegen.
Ich glaube auch, dass es richtig ist, dass wir die Fahndungs- und Kontrollmaßnahmen weiter verstärkt haben, auch über die Grenzen hinaus, dass
wir die Zusammenarbeit mit den Kollegen - auch in den Niederlanden - intensivieren. Ich finde, damit sind wir auf einem guten Weg, auch wenn die Ergebnisse noch nicht so sind, wie wir alle sie bestimmt gerne hätten. Aber die Strategie zur Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen der niedersächsischen Polizei hat sich bewährt, und sie wird laufend nachjustiert. Auch das ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Es ist auch nicht der Job der Politik, zu sagen, dass das in den einzelnen Polizeiinspektionen alles noch besser gemacht werden kann.
Was wir als Politik aber besser machen, sind die laufende personelle Stärkung der Polizei
und die Verbesserung der technischen Ausstattung. Außerdem haben wir die Stellenausstattung der Staatsanwaltschaft und in der Justiz aufgestockt und werden das weiterhin machen. Sie alle kennen die Neubauprojekte. Zudem weise ich noch einmal auf das Landeskriminalamt hin.
Jetzt möchte ich noch einmal auf die Stellen zu sprechen kommen. Sie können doch von Glück sagen, dass wir Ihr Programm aus Ihrer Regierungszeit nicht umgesetzt haben! Hätten wir das getan, hätten wir nochmals 100 Polizisten weniger. So haben wir wenigstens die ersten 100.
Wir haben zusätzliche Polizisten in der Ausbildung. Wir haben zusätzliche Anwärterstellen geschaffen. Aber jeder weiß, dass ein Bachelorstudium seine Zeit braucht und dass wir weiter auf Qualität setzen. - So viel dazu. Da kann man nicht einfach sagen: Baut zusätzliche Kapazitäten auf!
Die Zwischenfrage des Kollegen war ja vollkommen richtig. Wir bauen die zusätzlichen Kapazitäten auf, nachdem Sie das in Ihrer Regierungszeit versäumt haben.
Aber alle Bundesländer stehen vor der Herausforderung, die Einbruchskriminalität effektiver zu bekämpfen. Leider steigt die Zahl der Einbrüche weiter an, und zwar bundesweit - und nicht, wie gerade Herr Adasch wieder versucht hat zu vermitteln, nur in Niedersachsen. Das ist der ziemlich schlichte Blick durch die billige Oppositionsbrille!
Vielleicht sollten Sie einmal wirklich etwas differenzierter in die föderalen Statistiken einsteigen; das
wäre einfacher. Fakt ist: Wir liegen bei der Aufklärungsquote um 50 % über dem Bundesdurchschnitt. Ich glaube, das ist der Ansporn für uns, weiterhin noch besser zu werden.
Auch was die Einrichtung von Sonderkommissionen angeht, ist es doch nur sinnvoll, dass diese operative Entscheidung vor Ort von den Polizeiinspektionen gefällt wird. Dort sind die Experten in Sachen Lagebeurteilung. Das ist gut so, und das sollte bitte auch so bleiben.
Ansonsten haben wir in unserem Antrag sehr deutlich gemacht, wie wichtig es ist, dass es erst gar nicht zum Einbruch kommt, wie wichtig es ist, technische Sicherungsmaßnahmen weiter auszubauen und auch auf Bundesratsinitiativen zu setzen, damit es eine Unterstützung durch den Bund gibt. Lassen Sie unsere Polizei ihre Arbeit weiter so gut machen! Und wir machen unsere rot-grüne politische Arbeit auch weiterhin gut und sorgen für gute Voraussetzungen.
Danke.
Herr Kollege Adasch, ich weiß ja, dass Sie mich als politische Freundin lieben.
- Ich habe gesagt: „als politische Freundin“, gerade in der politischen Auseinandersetzung.
Aber wir können uns gerne noch einmal zusammensetzen und die Haushalte anschauen. Fakt ist: Rot-Grün hat 2013 die Regierung übernommen. Rot-Grün hat 2013 mit Ihrem schwarz-gelben Haushalt arbeiten müssen.
Darin war die Streichung einer Hundertschaft vorgesehen, die wir dann aber Gott sei Dank nicht umgesetzt haben. Wir haben in unseren Haushalten den Stellenaufwuchs und die Anwärterstellen auf den Weg gebracht.
Jetzt noch ein Satz zu der Frage, wer hier gute und wer schlechte Arbeit leistet: Das überlassen Sie einfach den Wählern und Wählerinnen! Ich glaube, sie können das in der Sache sehr viel wertneutraler beurteilen.
Sie haben vorhin gesagt, Sie hätten ein CDU-Sicherheitspapier, eine Strategie aus einem Guss. Schauen Sie sich Ihre Anträge einmal wirklich an, auch den zur Einbruchskriminalität! Ich frage mich wirklich, was daran aus einem Guss sein soll. Bundesratsinitiativen, die die CSU aus Bayern schon einmal vor zwei Jahren eingebracht hat, und, und, und. Das ist eine ziemlich große Luftnummer. Sie sehen eine hohe Personalintensität bei gleichzeitiger Ineffektivität vor. Das können Sie mir wirklich glauben.
- Ich glaube, ich kann das sehr wohl beurteilen.
Das war die polizeipolitische Märchenstunde des Kollegen Adasch.
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe Frau Lorberg, es ist immer schön, wenn Sie die Grünen zitieren. Vielleicht aber sollten Sie sich auch einmal generell mit Präventionsprogrammen beschäftigen; denn dann würden Sie sehen, welche Vorreiterrolle Niedersachsen gerade in Sachen Präventionsprogramme und Deradikalisierungsprogramme unter Federführung einer grünen Justizministerin bundesweit spielt.
Ansonsten will ich auf Ihre destruktiven Beispiele gar nicht eingehen; denn damit haben Sie deutlich gemacht, dass Sie sich mit dem Gefahrenabwehrgesetz noch gar nicht auseinandergesetzt haben. Sonst hätten Sie hier heute gar nicht eine solche Rede halten können.
Die CDU in Niedersachsen braucht scheinbar einen neuen Landesvorsitzenden, damit die CDUFraktion es schafft, einen eigenen Gesetzentwurf auf den Weg zu bringen. Sie haben eben selbst Ihr Sieben-Punkte-Programm erwähnt. Dieses Sieben-Punkte-Programm sollte die vermeintlichen Lücken in der Sicherheitsarchitektur von Niedersachsen schließen. Was aber ist bei Ihrer Pressekonferenz mit dem CDU-Landesvorsitzenden herausgekommen,
der sich mit wichtigtuerischen Andeutungen bei völliger Ahnungslosigkeit eine Vorladung beim Landeskriminalamt eingehandelt hat?
Am Ende hat der Landesvorsitzende Althusmann einen Polizeibeamten in die Bredouille gebracht und ein internes Ermittlungsverfahren ausgelöst. So schafft man kein Vertrauen. So schürt man Misstrauen gegenüber unseren Sicherheitsbehörden und in der Bevölkerung.
Wenn die CDU weiterhin versucht, mit solchen Räuberpistolen innenpolitische Kompetenz zu dokumentieren, dann frage ich mich wirklich, wie jemals wieder ein vertrauensvoller Austausch mit unseren Sicherheitsbehörden möglich sein wird.
Jetzt noch einmal zu Ihrem Gesetzentwurf. Ihr Fraktionsvorsitzender, Herr Thümler, hat wörtlich gesagt: modern an den sicherheitspolitischen Notwendigkeiten orientiert und in dieser Form bundesweit einmalig. - Ja, Ihr Vorstoß war so einmalig, dass er wenig Widerhall fand und in den Medien kaum aufgegriffen wurde.
Aber gestern wurde er getoppt. Er wurde von der CSU in Bayern getoppt. Die CDU in Niedersachsen fordert eine Verlängerung der Präventionshaft von maximal 10 Tagen auf 18 Monate, also auf 540 Tage. Jetzt kommt die CSU in Bayern daher und will die Menschen auf unbegrenzte Zeit wegsperren - womit sie Ihren vermeintlichen Quantensprung toppt!
Das ist und war aber kein innenpolitischer Quantensprung, meine Damen und Herren, sondern das ist einfach nur beängstigend und verfassungswidrig. So tritt man unsere Demokratie und unseren Rechtsstaat mit Füßen.
Vielleicht aber muss man solche Knallfrösche zur Karnevalszeit ja bringen. Damit aber verlieren Sie einen weiteren Anspruch auf eine seriöse Innenpolitik.
Sicher ist nur eines, nämlich Ihr verzweifeltes Bemühen, die AfD rechts zu überholen.
Was mich noch viel mehr erschreckt, ist, dass Sie versuchen - - -
- Herr Thiele, am besten, Sie gehen raus, bevor Sie weitere despektierliche Zwischenrufe machen.
- Er geht von selbst.
Erschreckend aber ist: Herr Thümler und die CDU versuchen, den Bürgern vorzugaukeln, dass es eine lückenlose Überwachung von islamistischen Gefährdern geben kann. Das aber ist ein Vorgaukeln von falschen Tatsachen.
Wir alle wissen - Sie auch -, dass noch mehr Präventionshaft, noch mehr Fußfesseln, noch mehr Videoüberwachung keine Allheilmittel gegen terroristische Gefahren sind.
Wir müssen an die Wurzeln ran. Das habe ich eingangs schon gesagt.
Jetzt noch einmal zu unserem Gesetzentwurf, um ein paar Klarstellungen vorzunehmen: Die Dauer der Präventivhaft, die sogenannte Ingewahrsamnahme, soll im neuen NGefAG von zehn auf vier Tage reduziert werden. Wir werden zukünftig den Begriff der terroristischen Straftat in das neue Gefahrenabwehrgesetz aufnehmen. Wie auch in den Fällen der häuslichen Gewalt wird es neue Definition geben, die die Ingewahrsamnahme bei terroristischen Gefährdern bis zu zehn Tage ermöglicht. Also: Ihr Geschrei ist umsonst. Wir machen es sehr differenziert.
Es wird ebenso, wie von unserer Justizministerin und von unserem Innenminister angekündigt, eine Meldeauflage und ein Kontaktverbot geben. Weiteres haben Sie ja auch deutlich gemacht. Wir nehmen Ergänzungen zum Gesetz vor, angepasst an die sich weiter verändernde Sicherheitslage. Aber wir werden nicht Ihren blinden Aktionismus mitmachen, sondern weiter mit Augenmaß und klaren rechtsstaatlichen Vorgaben Politik betreiben. Niedersachsen wird sich in der Sicherheitspolitik auch nicht an Ihren reflexhaften und wirklich nicht zielführenden Verschärfungen beteiligen.
Was mir nur aufgefallen ist - ich muss Sie ja doch loben -: Es ist, glaube ich, nicht ganz schlecht, was
in unserem NGefAG steht; denn an einigen Stellen haben Sie komplette Passagen übernommen. Frau Lorberg, paste and copy, samt der Begründung abgeschrieben!
Ich finde es klasse, dass Sie die Idee mit der Evaluierung übernommen haben. An der Stelle haben wir dann ja auch schon Ihre Unterstützung.
Liebe Frau Lorberg, zu Ihren anderen Vorwürfen: Schauen Sie sich einfach mal rot-grüne Regierungspolitik an! Schauen Sie sich den Doppelhaushalt an! Schauen Sie sich die zusätzlichen Stellen an, die wir auf den Weg gebracht haben,
die Investitionen in Ausstattung, in Technik und in Gebäude! Wir wissen selber, es gibt noch viel zu tun. Aber das ist die Geschichte Ihrer Versäumnisse.
Jetzt noch ein Satz zur Videoüberwachung. Viel hilft nicht viel. Das wissen auch Sie, und Ihre Landesdatenschutzbeauftragte sitzt dort. Vielleicht treten Sie in einen intensiven Diskurs ein; denn Datenschutz scheint nach Ihrer Vorlage ein absolutes Fremdwort für Sie zu sein.
Meine Damen und Herren, ich komme zum Schluss. Ich glaube, Freiheit und Sicherheit gehören für uns zusammen. Sie sind bei Rot-Grün in guten Händen. Ihr Gesetzentwurf macht deutlich, dass Sie sich wenig um Freiheit scheren und bei Sicherheit nur reflexhaft reagieren.
Danke.
Meine Damen und Herren! Um auch noch einmal auf das zurückzukommen, was wir in der umfangreichen Unterrichtung über die Arbeitsweise des Bundesamtes gehört haben, frage ich die Landesregierung: Wie ist eigentlich der Bearbeitungsrückstand des BAMF bis heute in Niedersachsen?
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich frage die Landesregierung: Inwieweit sind Reichsbürger, die im Besitz eines Waffenscheins sind, zuverlässig im Sinne des Waffenrechts?
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich halte hier einfach mal fest: Niedersachsen war und Niedersachsen ist gut in Sachen Bekämpfung der Einbruchskriminalität.
Es ist vieles auf einem guten Weg. Wir müssen uns hier keine gegenseitigen Vorwürfe machen. Ein Teil dieser Anträge war einfach überzogen. Es wird laufend nachjustiert. So haben Sie unter Schwarz-Gelb gearbeitet, so arbeiten wir, weil sich die Lagen verändern. Dieses Nachjustieren, die Taktik, übernimmt die Polizei. In der Taktik - das sage ich Ihnen einmal ganz deutlich - hat die Politik am besten gar nichts zu suchen, weil keiner von uns dafür eigentlich eine Ausbildung hat.
Wir sollen Vorgaben machen und das auch begleiten. Das ist mir einfach wichtig.
Nein, das möchte ich jetzt erst einmal nicht. Das mache ich gerne im Anschluss, Jan-Christoph.
Mir ist einfach wichtig: Ihre Anträge sind in Teilen aufgenommen worden. Wir hatten umfangreiche Unterrichtungen. Wir hatten auch eine sehr gute Anhörung mit unterschiedlichen Akteuren.
Im Laufe dieses Prozesses ist sehr deutlich geworden, dass wir länderübergreifend arbeiten, dass das Land Niedersachsen keine einsame Insel ist, dass wir den richtigen Weg gehen - länderübergreifend und international - und dass das ein neuer Weg ist, den wir unter Rot-Grün schon eingeschlagen haben.
Aus dieser Auswertung heraus, aus dieser Zusammenarbeit - auch anhand der Pilotprojekte in anderen Bundesländern - heraus gibt es jetzt die
aktive Erprobungsphase der Programme zur automatisierten Lagebildanalyse, der sogenannten Prognosesoftware. Da müssen wir nicht den Firmen auf den Leim gehen. Da kann man auf Erfahrungen der anderen Bundesländer aufbauen und ein Programm für Niedersachsen entwickeln. Genau das ist passiert.
Parallel haben wir den Baustein „Verstärkung der Fahndungs- und Kontrollmaßnahmen“ erweitert.
Wir haben die präventive Öffentlichkeitsarbeit, die intensive Beratung vor Ort laufend ausgebaut. Jeder weiß, wie präsent dieser Fachbereich der jeweiligen Polizeiinspektion ist - auf regionalen Messen, auf Altennachmittagen - und dass er auch zu jedem Einzelnen nach Hause kommt. Vielen Dank an unsere Polizeiinspektionen, dass sie da so aktiv sind!
Ich finde einfach, die Strategie der niedersächsischen Polizei zur Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen hat sich bewährt. Sie ist hier nicht schlechtzureden. Wir sollten dankbar sein, dass wir diesen Weg gehen.
Aber die Strategie der Einbrecher, vor allem internationaler Banden, verändert sich. Die versuchen natürlich, die Taktik und die Strategie der Polizei zu unterlaufen. Deshalb müssen sich auch die Taktik und die Strategie der Polizei laufend verändern. Alle Bundesländer stehen vor der Herausforderung, die Einbruchskriminalität laufend zu bekämpfen.
Sie steigt einfach weiter? - Da haben Sie ja recht. Aber das ist nicht nur in Niedersachsen so. Eine positive Ausnahme ist Niedersachsen jedoch bei der Aufklärungsquote.
Im Bundesschnitt beträgt sie 16 %. Bei uns sind es 22 %. Alles kann noch besser sein. - JanChristoph, lass uns gemeinsam daran arbeiten!
Mit der personellen Stärkung der Polizei und der Verbesserung ihrer technischen Ausstattung sind wir doch auf dem richtigen Weg. Natürlich müssen die Anstrengungen weiter intensiviert werden.
Ein Punkt, den wir übernommen haben, ist die Aufstockung der Kapazitäten für die DNA-Spuren
analyse. Die Bearbeitungszeiten müssen noch kürzer werden, damit man das zeitnah auswerten und Täter festsetzen kann.
- Wir sind da doch gemeinsam auf dem Weg. Da ist doch damals auf eurer Seite auch nichts gelaufen.
Ich führe nur einmal an, dass das LKA auf acht Standorte verstreut ist. Wir führen es gerade erst wieder zusammen.
Gerade die präventiven Maßnahmen - dazu will ich meine letzten 40 Sekunden Redezeit nutzen - sind wichtig, neben den Sicherheitspartnerschaften zwischen der Polizei, den Kommunen, und, und, und. Wir müssen diesen großen Baustein genauso bedienen wie die Polizeiarbeit, und, und, und.
Das heißt auch, dass man die Stellung der Mieter verbessern muss. Das heißt auch, dass wir eine Bundesratsinitiative im Mietrecht brauchen. Wir müssen die technischen Maßnahmen einfach stärken. Es ist doch ein bisschen absurd, wenn ein Mieter, der eine technische Maßnahme ergreift, bei seinem Auszug die Technik wieder entfernen muss. Das macht doch sinnvolle Maßnahmen eigentlich unattraktiv.
Bei der Sozialen Stadt funktioniert es doch.
- Weil ich sie nicht mitnehmen kann. Vielleicht muss man als Opposition alles falsch verstehen.
Es wäre schön, wenn wir die Aufstockung und Verlängerung des KfW-Programms gemeinsam auf den Weg bringen könnten. Der Bedarf ist da, und es dient der Sicherheit.
Lassen Sie uns doch gemeinsam auf der Grundlage, die wir eingebracht haben, noch einmal in die Beratung gehen! Wir sind doch zusammen auf einem guten Weg. Es lohnt sich nicht, die Arbeit der Polizei -
- schlechtzureden.
Danke.
Entschuldigung, Jan-Christoph!
Herr Kollege Oetjen, vielen Dank für die Fragen.
Die besonderen Ermittlungsgruppen, auf die das Forschungsinstitut hingewiesen hat, arbeiten bereits. Sie arbeiten aber nicht flächendeckend, sondern nach Bedarf. Diese Art von Sonderkommissionen wird vor Ort eingesetzt, ob das bei mir in Ostfriesland und woanders ist. So arbeiten sie auch sehr gut.
Es wäre ein Fehler, sie einfach flächendeckend in jeder PI einzusetzen. Es geht um die Bedarfe, es geht einfach um die Brennpunkte. Wir können uns aber im Rahmen der Beratung gerne noch einmal darüber austauschen und noch einmal eine Stellungnahme des LKA einholen, das es genau so dargestellt hat.
Auch das Kriminologische Forschungsinstitut hat sehr deutlich gemacht: Das ist ein Weg, aber man muss ihn nicht flächendeckend gehen. - Darüber können wir jedoch gerne noch einmal beraten.
Zur Fremdvergabe von DNA-Analysen: Das passiert doch schon in Teilen. Das wissen auch Sie.
Herr Kollege Adasch, vielen Dank für Ihre Fragen.
Falls es eben nicht angekommen ist: Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal für die Unterrichtung, aber auch für die Anhörung bedanken, die wirklich gut waren, die wir gemeinsam beschlossen haben und die natürlich auch auf Ihren Anträgen beruhten. So, das ist das eine.
Das andere ist: Es ist wieder sehr daneben, hier zu behaupten, dass wir uns in einer polizeipolitischen Märchenstunde befinden. Das würde ich Ihnen nicht vorwerfen, und das sollten Sie auch mir nicht vorwerfen.
Das andere ist die Prognosesoftware. Vielleicht können Sie sich an die zweimalige Unterrichtung durch das LKA dazu erinnern, wie das in der länderübergreifenden Zusammenarbeit funktioniert. Man hat sich geeinigt, dass Baden-Württemberg und Bayern diese Software ausprobieren, dass das dann ausgewertet wird und dass die anderen Bundesländer daran partizipieren. So funktioniert Zusammenarbeit. Sonst verbrennt man auch unnütz Geld. Wir alle wissen, dass wir in diesem Bereich der Gefahrenabwehr wirklich einen hohen Finanzierungsbedarf haben.
Zu dem Thema DNA: Es ist auch mir bekannt, dass diese sechs Monate immer noch zu lang sind, und diese unterschiedliche Priorisierung von Straftaten - - -
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Oetjen, wir haben ja schon eine Anhörung zum Entwurf zur Änderung des Niedersächsischen Gefahrenabwehrgesetzes durchgeführt. Es wird Änderungen geben. Weitere sind auf dem Weg. Ich glaube, dann können wir in eine sehr intensive Debatte zum Gefahrenabwehrgesetz einsteigen, das, wie ich glaube, auf einem sehr guten Weg ist. Damit werden wir Neuland betreten und bundesweit Vorreiter sein. Wir waren die Ersten, die das BKA-Urteil in einen solchen Gesetzentwurf eingearbeitet haben, und haben nicht, liebe Frau Jahns, wie das Bundeskabinett erst heute mit einem halben Jahr Verspätung etwas Überarbeitetes vorgelegt.
Aber kommen wir doch zu Ihrem Antrag zurück!
Ich sage: Die erste Seite kann man ziemlich vergessen. Das ist eine Beschreibung, wie wir sie kennen. Der Kollege hat sie das letzte Mal als postfaktische Politikdebatte beschrieben. Aber so scheint es ja zu funktionieren. Heute hatten wir ein paar Beispiele dafür, dass die Wahrheit nicht unbedingt eine Rolle spielt und dass man alles vermengt.
Heute haben Sie sich, finde ich, dankenswerterweise zurückgehalten. Ich glaube, dass es sehr wichtig ist, dass man einen klaren Faktenscheck macht und nicht alles durcheinanderwirft, dass man differenziert und dass man sorgfältige und gründliche Analysen betreibt, bevor man eine Schlussfolgerung in ein Gesetz umsetzt.
Sie haben bis jetzt Politik nach dem Motto „Hauptsache, es macht Stimmung, und es kracht“ gemacht. Das entspricht scheinbar Ihrer gefühlten Wirklichkeit. Manchmal erinnert mich das - auch die Anhörung letzte Woche - an die „alternativen Fakten“ der US-Regierung unter Trump. Es zeigt gewisse Parallelen.
Ich glaube, es gibt auch in Ihren eigenen Reihen ein Beispiel aus jüngster Zeit. Ich denke dabei an die Äußerung Ihres Landesvorsitzenden nach dem terroristischen Anschlag am Breitscheidplatz in Berlin und die damit verbundene Verunsicherung der Bevölkerung und in den Sicherheitsbehörden, die Ihr Landesvorsitzender auf den Weg gebracht hat.
Er meinte, jetzt auch noch Kommissar spielen zu können. Am Ende hat er die Polizei, vor allem einen Polizisten, in die Bredouille gebracht, und selbst wurde er auch noch ins LKA vorgeladen.
Ich frage mich wirklich: Wie wollen Sie mit diesem Vorsitzenden das notwendige Vertrauensverhältnis zu den Sicherheitsbehörden in Niedersachsen jemals wiederherstellen?
Ihr Aufschlag in Sachen innere Sicherheit war in den letzten Wochen doch ziemlich von Pleiten, Pech und Pannen gekennzeichnet. Irgendwie verheddern Sie sich im politischen Gestrüpp.
Herr Schünemann hat heute Morgen von seinem Kompass gesprochen. Herr Schünemann, ich glaube, Ihre Kompassnadel im Bereich der inneren Sicherheit, auf die Sie heute Morgen so hingewiesen haben, ist definitiv nicht richtig eingestellt. Sie befinden sich auf einem ziemlichen Irrweg und irrlichtern herum.
Ihnen fällt nämlich nichts mehr ein, als nach immer mehr Datenspeicherung, TKÜ, Videokameras, Abschiebungen und, und, und zu schreien.
Sie merken aber gar nicht, dass Sie sehr konsequent an den Grundpfeilern unserer Demokratie und des Rechtsstaates rütteln.
Ich glaube - und das ist in den letzten Jahren mehr als deutlich geworden -, Rot-Grün bringt in Sachen innere Sicherheit, Gefahrenabwehr und Prävention viel auf den Weg, aber wir machen es mit Augenmaß, so wie es sich in einem Rechtsstaat gehört.
Wir haben sehr differenzierte Maßnahmen im Bereich Prävention und Aussteigerhilfe, und vor allem haben wir in Personal und in die technische Aufstockung der Sicherheitsbehörden investiert. Ich finde, auch das Gefahrenabwehrgesetz macht deutlich, dass wir dort auf dem richtigen Weg sind.
Wir reden nicht, wir handeln - konsequent und rechtsstaatlich, mit Augenmaß und ohne Scharfmacherei.
Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Dieses Klima, dieser Beitrag von Frau Jahns spiegelt die Anhörung wider. Frau Jahns, wie stehen Sie eigentlich dazu, dass Sie die Angehörten in der Anhörung gefragt haben, ob sie zur freiheitliche demokratischen Grundordnung stehen?
Das ist meine erste Frage.
Der zweite Punkt betrifft den Kreis der Anzuhörenden. Es gab einen Anzuhörenden, der auf Vorschlag der CDU eingeladen wurde, aber nicht gekommen ist. Er hat in einem Schreiben mitgeteilt, in diesem Antrag gehe es doch wohl darum, dem Linksextremismus der 70er- und 80er-Jahre einen Persilschein auszustellen und eine rechtsstaatliche Märtyrerkrone aufzusetzen und den Rentnern eine APO-Genugtuung zu bereiten
und als Nebeneffekt frühere Landesregierungen zu denunzieren, die ja gegen die Verfassung verstoßen hätten. Für ihn sei dieser Antrag indiskutabel. - Das war ja auch die Argumentation von Frau Jahns.
Frau Jahns, nehmen Sie doch einfach einmal Stellung dazu, mit welchen Anzuhörenden, mit welchen Unterstellungen Sie in der Anhörung und auch danach gearbeitet haben, auch gegenüber der Presse!
Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Zweieinhalb Jahre nach Einbringung werden wir heute diesen Antrag in geänderter Form, wie auch die Kollegen festgestellt haben, beschließen. Wir bitten die Landesregierung, eine Beauftragte/einen Beauftragten zur Aufarbeitung der Schicksale der vom Radikalenerlass Betroffenen einzusetzen.
Ich bedaure, liebe CDU und liebe FDP, dass Sie nicht bereit sind, mit uns diesen Weg zu gehen. Sie waren auch nicht bereit, eine wissenschaftliche Kommission einzusetzen. In Teilen - Herr Birkner war etwas differenzierter - lehnen Sie das ganze Thema ab.
Uns ist es wichtig, das Thema aufzuarbeiten und daraus Rückschlüsse auch für die Gegenwart zu ziehen. Niedersachsen wird jetzt - auch gegen Ihre Überzeugung - eine Beauftragte zur Aufarbeitung dieses unrühmlichen Kapitels einsetzen. Das ist keine Distanzierung. Nein, Niedersachsen ist damit das erste Bundesland, das sich offensiv mit diesem Kapitel auseinandersetzt, es aufarbeiten will und daraus für die Zukunft lernen will.
Ich glaube, es ist nach 45 Jahren höchste Zeit. Bei uns waren 130 Menschen betroffen. Sie warten seit Jahrzehnten auf eine gesellschaftliche und politische Rehabilitierung. Bundesweit sind es über 11 000 Menschen. Tausende - meist linke - Oppositionelle wurden damals durchleuchtet.
Formal richtete sich der Erlass gegen Links- und Rechtspopulisten. In der Praxis traf er aber vor allem Aktive des linken Spektrums, aus linken Gruppen bis hin zu Friedensinitiativen.
Was ich ganz wichtig finde: Den Betroffenen wurden fast ausnahmslos vor allem legale politische Aktivitäten vorgeworfen: das Kandidieren auf Wahllisten, die Teilnahme an Demonstrationen, das Unterzeichnen politischer Erklärungen.
Das damalige politische Agieren macht deutlich: Der Radikalenerlass war ein Angriff auf Grundrechte wie das Diskriminierungsverbot, die Meinungsfreiheit und die Berufsfreiheit.
Das sehen nicht nur wir von Rot-Grün so. Das hat auch der Europäische Gerichtshof so gesehen,
der sehr klar geurteilt hat, die Praxis der Berufsverbote sei völker- und menschenrechtswidrig gewesen.
Eine funktionierende Demokratie braucht Menschen mit Zivilcourage, auch wenn uns manchmal deren Meinung nicht passt, Menschen, die sich politisch engagieren, Menschen, die ihre Stimme gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit erheben und Position beziehen.
Ach! Bitte!
Können wir mal - - -
Nein. Ich will jetzt auch nicht in einen Dialog eintreten. Ich glaube, das hat wenig Substanz.
Wichtig ist, dass politisch motivierte pauschale Berufsverbote, Bespitzelung und Verdächtigungen nie wieder Instrumente unseres demokratischen Rechtsstaates sein dürfen. Mir liegt es persönlich sehr am Herzen, dass nach 45 Jahren politische und gesellschaftliche Rehabilitierung stattfindet.
Wir entschuldigen uns hier und heute für das Geschehene und bedauern das, was passiert ist, zutiefst. Wir zollen den Betroffenen Anerkennung und Respekt - Anerkennung auch dafür, dass sie bis heute mit großem Engagement für demokratische Prinzipien streiten, damit sich dieser unrühmliche Teil der Geschichte nicht wiederholt.
Einen Satz bitte noch: Wichtig sind uns auch die wissenschaftliche Begleitung, die öffentliche Darstellung und die weitere Verwendung der Ergebnisse in der politischen Bildung in Niedersachsen. Das ist keine Geschichtsklitterung. Wir wollen aus der Geschichte lernen und Geschichte ins öffentliche Bewusstsein tragen - gerade in das junger Menschen.
Danke schön.
Sehr geehrte Frau Jahns, Sie wissen genauso gut wie ich, dass die Landeszentrale für politische
Bildung gerade erst wieder im Aufbau ist und ihre Arbeit wieder aufgenommen hat und dass sie über zehn Jahre nicht aktiv war.
Hier geht es um einen Teil eines Kapitels mit wissenschaftlicher Aufbereitung. Das ist nicht in unserem gemeinsamen Konzept zum Aufgabenspektrum der Landeszentrale für politische Bildung vorgesehen.
Der zweite Punkt: Wir bitten die Landesregierung, eine Landesbeauftragte einzusetzen und sie bei der wissenschaftlichen Zuarbeit zu unterstützen. Ich bin mir sehr sicher, dass diese rot-grüne Landesregierung Ihnen im Sinne von Transparenz die Ergebnisse hier im Parlament vorstellen wird und wir sie hier zur Kenntnis nehmen werden. Ich freue mich, dass wir diese Ausstellung irgendwann gemeinsam besuchen werden.
Danke.